Schnelltests: Wie sicher sind sie bei Omikron?
Die Corona-Pandemie unterliegt vielen Regeln und Maßnahmen, die sich, je nach Bundesland, ständig ändern und unterschiedlich ausfallen können. Auch die neue Variante Omikron sorgt dafür, dass viele Menschen zweifeln und nicht wissen, wie bestenfalls gehandelt werden sollte. Durch diesen Prozess, der dadurch entsteht, dass das Corona-Virus neuartig ist, entstehen bei vielen Menschen Unsicherheiten. Diese Verunsicherung bezieht sich auch auf die Tests, mit denen die Infektion auch mit der Variante Omikron nachgewiesen wird. Sind die Schnelltests beim Vorliegen einer Infektion mit Omikron wirklich zuverlässig oder können sie eine Infektion mit dieser besonders hartnäckigen Variante des Corona-Virus tatsächlich selten nachweisen?
Wie funktionieren Schnelltests?
Auf dem Markt in Deutschland sind mehrere Varianten von Tests, die selbst durchgeführt werden können, erhältlich. Diese Tests sollen innerhalb eines Zeitraumes von 10 – 30 Minuten anzeigen, ob eine Infektion mit dem Corona-Virus vorliegen könnte.
Es gibt zum Beispiel Antigen-Schnelltests, die Hinweise auf eine akute sowie aktive Infektion mit dem Corona-Virus liefern.
Ebenfalls erhältlich sind Schnelltests im Lateral-Flow Format.
Bei Tests im Lateral-Flow Format werden mit der Zuhilfenahme eines Tupfers ein Nasen- oder auch ein Rachenabstrich durchgeführt. Die gewonnene Probe wird im Anschluss in eine Extraktionslösung in ein Röhrchen getaucht. Die Lösung bricht die Zellen auf, um das Corona-Virus beziehungsweise sein virales Protein freizusetzen. Wird die Flüssigkeit auf eine Testkassette getropft, zeigt die Testkassette nach 10 – 30 Minuten Striche an, die das Ergebnis darstellen. Dies kann positiv, negativ oder ungültig ausfallen.
Zudem sind sogenannten Kombi-Schnelltests erhältlich. Diese sollen anzeigen, ob bei der getesteten Person eine Infektion mit dem Corona-Virus, einer Grippe oder einer Erkältung vorliegt.
Doch welcher Schnelltest ist der beste?
Antigen-Schnelltests liefern nur einen Hinweis und keinen eindeutigen Beweis, ob man das Corona-Virus in sich trägt und ansteckend für andere ist. Dies gilt auch für PCR-Tests. Es lässt sich nicht pauschal beantworten, welche Testvariante die höchste Zuverlässigkeit aufweist. Fest steht, dass jeder Test, der korrekt durchgeführt wird, dabei hilft, Infektionen auch mit der Virusvariante Omikron festzustellen und somit dabei hilft, die Verbreitung des Corona-Virus einzudämmen. Dies ist von hoher Wichtigkeit, da Krankenhäuser entlastet werden müssen, damit eine umfängliche Behandlung der Patienten sichergestellt werden kann.
Insbesondere Betten mit Beatmungsmaschinen sind in den Krankenhäusern mit keiner allzu hohen Kapazität vorhanden, was bei vielen gleichzeitig auftretenden schweren Verläufen einer Corona-Infektion dazu führen kann, dass die Kapazitäten in den Krankenhäusern ausgeschöpft werden. Schnelltests können dem entgegenwirken, da sich positiv getestete Menschen in Quarantäne begeben und das Weitertragen des Virus somit verhindert wird. Zudem können Kontaktpersonen ausfindig gemacht werden, damit diese ebenfalls einen Test durchführen. Auf diese Art und Weise ist es möglich, dass das Corona-Virus nicht noch schneller ausbreitet.
Untersuchungen der US-Arzneimittelbehörde zweifeln jedoch
Die US-Arzneimittelbehörde hat eine Untersuchung durchgeführt, die zu dem Ergebnis führte, dass einige Schnelltests eine Infektion mit der Omikron-Variante nicht nachweisen konnten. Dies beunruhigt auch Menschen in Deutschland, sodass vermehrt die Frage aufkommt, ob Omikron durch Schnelltests überhaupt erkennbar ist.
Ist das Ergebnis der Untersuchung also auch auf die Schnelltests, die in Deutschland zur Verfügung stehen gültig? Dies ist zu verneinen. Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI), welches unter anderem für das Erforschen und Bewerten von Arzneimitteln zuständig ist, teilte mit, dass die allermeisten Tests, die in Deutschland angeboten werden, auch eine Infektion mit Omikron nachweisen können.
Dies liegt daran, dass die Mutation des Virus bei der Omikron-Variante überwiegend das S-Protein des Virus betrifft. Die Mehrzahl der geprüften Tests prüfen jedoch das N-Protein. Lediglich vier Mutationen von Omikron betreffen das S-Protein, weswegen die Tests auch bei der Omikron-Variante greifen und ein zuverlässiges Ergebnis anzeigen.
Wer sich bei der Durchführung unsicher ist oder ein belegbares Testergebnis benötigt, kann einen Test auf das Coronavirus beispielsweise im Testzentrum in Potsdam oder seiner Heimatstadt durchführen lassen.
Wieso fiel das Ergebnis der US-Forscher so aus?
Das Ergebnis, dass nicht alle Selbsttests Omikron nachweisen würden, könnte darin begründet sein, dass die geprüften Tests auf ein anderes Protein reagieren. Zudem ist noch nicht veröffentlicht worden, welche Tests konkret untersucht worden sind. Die US-Forscher halten sich zudem noch mit endgültigen Aussagen zurück.
Testzentren in Deutschland
In Deutschland finden sich insbesondere in den Großstädten Testzentren, in denen man sich auf das Corona-Virus testen lassen kann. Bei vielen Testzentren besteht die Möglichkeit, online einen Termin zur Testung zu buchen. Zur Auswahl stehen dabei der kostenlose Bürgertest, der Antigen-Schnelltest sowie der Antikörper-Test.
Der kostenlose Bürgertest bietet einen Antigen-Schnelltest, der nach 15 Minuten ein Ergebnis liefert, ob die getestete Person mit dem Corona-Virus infiziert ist. Wer seinen Impfstatus einordnen lassen möchte, kann gegen eine Gebühr einen Antikörper-Test im Testzentrum durchführen lassen. Der Antikörper-Test zeigt die Höhe der Antikörper auf und ermöglicht somit eine Einordnung des Impfstatus, sodass die getestete Person darüber in Kenntnis gesetzt werden kann, ob die Impfung erfolgreich wirkt und genügend Antikörper zu finden sind. Im Testzentrum ist auch das Durchführen eines PCR-Tests möglich. Das Ergebnis liegt nach 24 – 36 Stunden vor und eignet sich insbesondere vor dem Antritt einer Reise.
Wie erhält man das Ergebnis von einem Test aus dem Testzentrum?
Online ist es möglich, das Testergebnis abzurufen. Hierzu gibt man einen individuellen Code ein, den man bei der Testung zugeteilt bekommen hat. Auf diese Art und Weise gelangt man schnell und einfach zu seinem Ergebnis des durchgeführten Tests. Dies bietet sich vor allem bei einem durchgeführten PCR-Test an, dessen Ergebnis nach 24 – 36 Stunden vorliegt. Lässt man einen Schnelltest durchführen, besteht die Möglichkeit, diese 15 Minuten einfach abzuwarten, um das Ergebnis dann ausgedruckt im Testzentrum übergeben zu bekommen.
Das Fazit
Auch wenn die US-Studie ergeben hat, dass einige Schnelltests die Omikron-Variante nicht nachweisen konnten, liegt kein Grund zur Beunruhigung vor, wenn der Test in Deutschland käuflich erworben oder im Testzentrum wird, da die Tests hierzulande vom Paul-Ehrlich-Institut überprüft wurden. Feststeht, dass jeder korrekt durchgeführte Test bei der Verhinderung an der Verbreitung der Omikron-Variante einen wichtigen Teil beitragen kann, da sich positiv getestete Personen umgehend in Quarantäne begeben können. Die Schnelltests liefern jedoch nur einen Hinweis auf das Corona-Virus und keine hundertprozentige Diagnose. Fällt das Ergebnis eines Schnelltests positiv aus, ist der Hausarzt oder die zuständige Gesundheitsbehörde zu kontaktieren.